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Eisseepass mit Suldenferner
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Gletschertour zum Eisseepass 3.139 m

03.09.2005 / Eisseepass - die Verbindung vom Suldenferner zum Langenferner

Kartenausschnitt - geographische Lage: 46° 28′ 13.11″ N, 10° 36′ 08.18″ O

Kurzbeschreibung Tagestour / Gletschertour über Suldenferner

Ausgangspunkt für die Gletschertour ist Sulden mit seiner Bergseilbahn bis zur Bergstation in Höhe der schönen Schaubachhütte. Wir wandern südlich in Richtung Suldenferner, der sich von der Bergstation sichtbar in ca. 15 Minuten entfernt befindet. Auf der linken Seite der auslaufenden Gletscherzunge suchten wir uns einen geeigneten Anseilplatz. Danach querten wir den Suldenferner bis zur einsehbaren Aufstiegsroute. Über den mäßig ansteigenden Gletscher, der im unteren Bereich einige größere Spalten zu bieten hat, geht es gemächlich bergauf. Je näher wir an die Eisseespitze heranrücken, desto steiler wird das Terrain. Langsam rückt auch immer mehr der Eisseepass ins Blickfeld, der sich zwischen Eissee- und Suldenspitze befindet. Kurz vorm Eisseepass wird das Gelände wieder flacher und wir erreichen die Scharte nach zwei Stunden Gehzeit. Der Eisseepass verbindet den Suldenferner mit dem Langenferner und dient für viele Bergsteiger als Zwischenziel zur Casatihütte und schließlich zur Besteigung des Monte Cevedale bzw. der Zufallspitze. Am Pass können wir erstmals einen Blick zum Doppelgipfel der Zufallspitze und des Monte Cevedale werfen. Weiterhin hatten wir einen guten Blick hinüber in Richtung Zaytal mit seinen Bergriesen Vertainspitze 3.545m, Hoher Angelus 3.521m, Tschenglser Hochwand 3.375m und das Hintere Schöneck 3.129m. Der Rückweg erfolgte parallel zum Aufstieg.

Bergwertung Höhenmeter Ausgangspunkt Einkehrmöglichkeit
Kondition normal 529 Hm Sulden Parkplatz Schaubachhütte 2.581m

Schwierigkeit - erhöhte Aufmerksamkeit, nicht solo gehen

Gehzeit Aufstieg 2 - 2,5 h Benützung der Seilbahn Sulden Bergseilbahn Sulden

Wege/ Anlagen - zahlreiche Gletscherspalten, komplette Gletscherausrüstung notwendig

Gehzeit gesamt 3,5 - 4 h Bergstation an der Schaubachhütte 2.610m  

Ausführliche Beschreibung dieser Tour

Als Abschluss unsere diesjährigen Tourenwoche wählten wir den Suldenferner mit seinem Eisseepass. Eine reine Gletschertour mit zahlreichen Spalten. Diese Tour sollte nur mit kompletter Gletscherausrüstung begangen werden.

Eisseepass 3.139 m Suldenferner - Berge-Hochtouren.de

Kurz nach Ausstieg aus der Bergstation Seilbahn Sulden konnten wir schon die Gletscherzunge des Suldenferner erkennen. Wir gingen keine 15 Minuten südlich über den breiten "Zubringer" als wir schon...

Eisseepass 3.139 m Suldenferner - Berge-Hochtouren.de

...an unserem Anseilpunkt angekommen waren. Dieser befand sicht linksseitig von den Ausläufern der Gletscherzunge.

Eisseepass 3.139 m Suldenferner - Berge-Hochtouren.de

Wichtig war möglichst eine ebene Fläche ohne Eis zu finden. Das trotz unsere Vorsicht Frank beinahe seine Steigeisen nicht in der nächsten Gletscherspalte suchen sollte war reines Glück. Aber ich hatte mich von einem Teil meiner Ausrüstung verabschieden müssen...mein Helm sauste uneinholbar auf dem blanken Eis in die nächstgelegene Gletscherspalte. Wie ein breites aufgerissenes Maul verschlang die Spalte den Helm und war für die nächsten Jahre im ewigen Eis verschwunden. Er war rot...falls er wie Ötzi gefunden werden sollte. :-)

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Aus diesem Vorfall lernten wir für die Zukunft, ein solcher Vorfall passierte uns danach nicht mehr. Wir stiegen quer zum Gletscher ein und konnten nach einigen Metern eine gewisse Aufstiegsspur im Eis-Schneegemisch erkennen.

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Ein Blick zur Seite zeigte uns Abrisskanten des rechtsseitigen Suldenferner.

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Der Gletscher war im unterem Bereich relativ schneearm, die Sonne hatte ganze Arbeit geleistet. Gut für uns, denn wir konnten nun die aufkommenden riesigen Gletscherspalten und die zugehörigen Brücken sehr gut erkennen.

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Ein Blick zurück zur Bergstation der Suldener Seilbahn und zur Schaubachhütte links davon.

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Die Tageshitze war auf dem Gletscher extrem, ohne Wolken brannte förmlich die Sonne auf uns herunter. Durch den Gletscher und Schneefelder werden die Strahlen reflektiert, so das man von zwei Seiten gebraten wird.

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Immer wieder mussten wir die Spalten über Schnee- und Eisbrücken queren, manchmal mit mulmigen Gefühl im Bauch aber alles hielt. An solchen Punkten ist es auch wichtig zu wissen, was in einem Ernstfall zu unternehmen ist. Die Kameradenrettung aus einer Gletscherspalte sollte nicht nur in der Theorie verstanden sein sondern auch Praktisch geübt werden. Nur so kann eine sichere Rettung schnell und erfolgreich enden.

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Toller Anblick hinüber zu den Giganten Südtirols, Königspitze - Monte Zebru - Ortler (v.l.n.r.)

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In der Mitte oben können wir schon den Eisseepass mit seiner Aufstiegsspur erkennen. Im Vordergrund der aufgerissene Gletscherfluss.

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Der Blick zurück ins Tal.

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Parallel zur unserem Aufstieg können wir die Spur zum Aufstieg zur Eissespitze erkennen.

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Geschafft! Ein toller Blick hinüber in Richtung Zaytal mit seinen zugehörigen Bergen

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Im gewaltigen Eismassiv, rechts der Monte Cevedale und links die Zufallspitze.

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Deutlich ist auch die Aufstiegspur im Suldenferner hinauf in Richtung Suldenspitze zu erkennen. Der Weg ist dort einfacher und wird allmählich flacher.

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Wir machten uns auf den Rückweg, die Sonne verwandelte den Schnee langsam in einen richtigen Hatsch und war für normales Gehen schwierig geworden. Die zuvor festen Eis- und Schneebrücke über die Gletscherspalten können unter Umständen schon sehr weich geworden sein, also erhöhte Vorsicht bei überqueren!

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Frank stampfte vornweg. Im Hintergrund war Sulden schon zu erkennen.

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Immer wieder überquerten wir die Spalten, in der Hoffnung auf ein verlängertes Haltbarkeitsdatum :-)

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Im unterm Bereich des Suldenferners wurde es wieder steiler und Blankeis kam zum Vorschein. Nichts für Hektiker... :-)

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Zum Schluss grüßten noch einmal zahlreiche Spalten bevor wir wieder zum Anseilpunkt übertraten. Vom Helm natürlich keine Spur mehr.

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Nur noch wenige Schritte trennten uns von der Bergstation mit der Seilbahn, die uns auf den Parkplatz zurück nach Sulden brachte. Vorher konnten wir die Wartezeit mit einem ... na klar... erfrischendem Radler verkürzen.

Eine schöne Zeit ging wieder einmal zu Ende und wir traten den direkten Heimweg nach Deutschland an. Nicht ohne schon die nächsten Touren im Kopf geplant zu haben.

 

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