Berge und Hochtouren

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  Similaun mit seinem Gipfelaufbau und Kreuz  
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Monte Cevedale

Similaun 3.606 m

25.08 - 26.08.2008 / ein Klassiker in den Ötztaler Alpen

Kartenausschnitt - geographische Lage: 46° 45′ 49″ N, 10° 52′ 50″ O

Kurzbeschreibung 2 Tagestour / Hochtour über Niederjochferner und Westgrat

Tour zu diesem markanten Gipfel bei idealen Wetterbedingungen mit Übernachtung in der Similaunhütte. Anfahrt über das Schnalstal bis zum Vernagt Stausee. Parkmöglichkeiten direkt an der Dammkrone des Stausees oder wenige Meter weiter in Richtung Kurzras am Leiterbach.

 1. Tag Start bei 1.711 Hm / Aufstieg zur Similaunhütte (3.019 Hm). Der Weg Nr. 2 führt nördlich vom See mäßig ansteigend am Tisenhof vorbei, durch das Tisental bis zum Talschluss. Von hier verläuft der Weg etwas steiler zunächst in Serpentinen den Schutthang hinauf, um danach nahtlos in einen guten Felsenweg überzugehen. Dieser Felsenweg führt die letzten 150 – 200 Hm, mit einer kurzen mittels Ketten gesicherten Wegstelle, problemlos zur Similaunhütte hinauf. Übernachtung in der Similaunhütte

2. Tag / Aufstieg zum Similaun (3.606 Hm) / Gletschertour. Über Blockwerk direkt von der Similaunhütte bis zum Anseilpunkt auf dem Niederjochferner. Zunächst mäßig ansteigend bis zu einer großen Rechtskurve des Gletschers. Dort den meist vorhandenen Spuren steiler durch eine Spaltenzone folgen. Danach mäßig steil in fast gerader Linie bis zum Gipfel. Am Gipfelaufbau über ausgetretenen Pfad durch Blockwerk und Steine. Schließlich steil über ein Schneefeld hinauf zum kurzen aber scharfen, schmalen und ausgeprägten Firngrat. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist hier erforderlich. Von da die letzten Schritte über ausgetretenen Pfad bis zum Gipfelkreuz. Rückweg über die Aufstiegsroute am 2. Tag.

Grandiose Fernsicht auf die Gebirgswelt bei klarem Wetter. Markante Gipfel wie die Weißkugel, Hintere Schwärze und die Finailspitze in greifbarer Nähe. Eine Aufteilung auf 2 Tourentage mit Übernachtung z. Bsp. in der Similaunhütte wird empfohlen.

Bergwertung Höhenmeter 1895 Hm Ausgangspunkt Hüttenwertung
Kondition normal /Höhenleistung 1. Tag 1.308 Hm / 2.Tag 587 Hm (1308 Hm bis Hütte) Schnalstal

Similaunhütte 3.019m

Schwierigkeit leicht /Vorsicht am kurzen Firngrat kurz vor dem Gipfel

Gehzeit Hütte 4-4,5 h Vernagter Stausee

Zimmer und Betten gut / Reservierung empfohlen

Wege/ Anlagen gut / Gletscherüberquerung (Seil, Steigeisen, Pickel notwendig)

Gehzeit gesamt 6,5-7 h Parkplatz Dammkrone Personal freundlich und Essen gut

Ausführliche Beschreibung dieser Tour

1. Tag // Start bei 1.711 Hm / Aufstieg zur Similaunhütte (3.019 Hm)

Tour zu diesem bekannten und schönem Aussichtsgipfel Gipfel bei idealen Wetterbedingungen mit Übernachtung in der Similaunhütte. Anfahrt über das Schnalstal bis zum Vernagt Stausee. Da die Parkmöglichkeiten am Parkplatz an der Dammkrone bereits belegt waren,

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parkten wir wenige 100 m weiter in Richtung Kurzras direkt vor der Brücke auf dem kleinen Parkplatz am Leiterbach.

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Heraus aus den bequemen Badeschlappen, Bergschuhe angezogen, Ausrüstung

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kurz geprüft, geschultert und schon waren wir unterwegs.

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Die ersten Meter auf der Strasse am Stausee entlang. Die Sonne brannte schon. Wir waren spät gestartet, da wir an diesem Tag nur zur Hütte aufsteigen wollten. Die Wartezeiten ab Nachmittag nach Ankunft in den Hütten sind immer angestemmt.

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Sonne pur mit einem Klasse Blick auf den Vernagter Staussee, es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden.

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Der Weg Nr. 2 führte nach wenigen Metern links erst den Grashang und die letzten Meter auf geteerter Straße zum Tisenhof empor.

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Linker Hand um den Hof herum, wenige Meter durch den Hof

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Mit Blick zur Bergkette am Talschluss steht man bald an einer

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der typischen Lattentüren der Weidekoppeln.

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Weiter empor durch typischen Lärchenwald. Vorbei an bimmelnden Kuhglocken mit Kuh dran. Schließlich hatten wir die Baumgrenze erreicht und legten eine kurze Pause ein. Weiter,

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ab hier brannte bei jedem Schritt unserer Tour gnadenlos die Sonne auf uns herunter.

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 Kurzer Blick zum Stausee zurück.

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Der Wiesenpfad führt in gerader Linie zum Talschluss und wir konnten dabei nur wenig an Höhe gewinnen.

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Nach und nach geht der Weg in Lehm bzw. kleinsteinigen Pfad über. Endlich auf der Höhe der weit sichtbaren Seilen der Materialbahn.

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Aufstieg rechter Hand in Serpentinen auf dem Schuttkegel wo uns auch ein paar Biker entgegen kamen. Das war weniger Rad fahren, sondern mehr das Vermeiden von Stürzen.

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Der Pfad geht langsam in gewachsenen Fels über

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und führt im Felsen ausgehauen im weiteren Verlauf an einer kurzen

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mittels Kette gesicherten Wegstelle, die bei unseren Witterungsbedingungen völlig unspektakulär war, nach oben.

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Noch wenige Meter und wir näherten uns der Similaunhütte.

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Die letzte Wegbiegung und wir hatten unser Tagesziel erreicht. Gut zu erkennen ein alter Ausguck aus dem I. Weltkrieg. Es war früher Nachmittag, die Hütte bereits gut gefüllt und wir konnten unser Gepäck in einem 12 Mann Zimmer abstellen. Für diese Nach hatten wir ein Lager.

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Zurück in die Wirtschaft und die lange Zeit des Wartens auf den morgigen Tag hinter sich bringen.

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Ab -und zu vor die Tür einen Blick über den Gletscher zu unserem morgigen Ziel.

Die Nacht wurde eine Qual. Endlich im schmalen Lager, etwas zur Ruhe gekommen, ein großen Balken direkt längs über der Schlafstelle (nur 10-20 cm beim Liegen entfern) polterte gegen Mitternacht einer der unmöglichen Zeitgenossen in unser Zimmer. Angetrunken, sehr laut ohne Rücksicht auf die anderen Zimmerbewohner, laut redend, dauerte es noch ewig bis dieser es sich in seinem breiten Einzelbett bequem gemacht hatte und begann sogleich mit lauten Schnarrchen. Wir haben wohl beide die Nacht kaum ein Auge zugemacht und uns vorgestellt, was man alles nach diesem Menschen werfen kann. Einfach unmöglich.

2. Tag / Aufstieg zum Similaun (3.606 Hm) / Gletschertour

Übernächtigt, standen wir beim ersten Morgengrauen auf, nur weg. Kurz frühstückend, zogen

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wir wenig später unsere Bergschuhe an und sahen durch die Tür bereits unseren Gipfel. Von der Hütte - bei bereits strahlendem Sonnenschein geht es kurz

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rechter Hand über den ausgetretenen Steinpfad und etwas Blockwerk zur

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Anseilstelle am Niederjöchferner.

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Die ersten Meter auf dem Gletscher, die dünne Eisschicht vom über Nacht gefrorenen Schmelzwasser des Vortags knirschte unter unseren Steigeisen. Wir peilten gerade aus in Linie zum Gipfel eine Senke

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im Gletscher an, um in großen Rechtsbogen über ein steileren Gletscherabschnitt die Spaltenzone am Buckel zu überwinden. Nach wenigen Metern lehnte

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der Gletscher sich zurück um uns nach weiterer kurzer Strecke fast eben den Blick zum Gipfel zu ermöglichen.

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Auf fast gemütlicher Gletscherspur näherte sich der Gipfelaufbau.

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Nach einer kurzen Pause etwas steiler über Schnee am Übergang in das Blockwerk des Gipfels.

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Kurz über Blockwerk mit der gesamten Ausrüstung aufsteigend zeigt sich

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schnell der Gipfelgrat mit Blick zum Gipfelkreuz.

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Mit Steigeisen zum kurzen Steilaufstieg des Gipfelgrats. Weiter zum Gipfel mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf dem kurzen, aber steil

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abfallenden Schnee- bzw. Firngrat.

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Hier ein Blick zurück vom Gipfelgrat in Richtung zur Similaunhütte (gerade noch zu erkennen)

Die letzten Meter über ausgetretenen lehmigen Steinpfad zum Gipfelkreuz.

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Großartige Sicht vom Gipfel

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Blick hinüber zur Hinteren Schwärze

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Unglaubliche Sicht weit in die Ötztaler Bergwelt mit seiner Weißkugel.

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Rückweg über die Aufstiegsroute mit der Similaunhütte vor Augen. Vorsicht am Schnee / Firngrat. Über das kurze Steilstück und Blockwerk zurück auf den Gletscher.

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Durch die Spaltenzone

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bis zum Gipfelradler in der Hütte.

Danach im Abstieg mit dem Stausee vor Augen weiter hinab in die Backstube der zunehmenden Tageshitze an diesem sonnigen Tag.

 Eine wunderschöne Tour war zu Ende. Bei guten Bedingungen ist diese Tour in anstrengender Weise auch an einem Tag machbar. Wir hatten dafür gemächlich 2 Tage geplant. Versorgung und Nächtigung auf der Similaunhütte geht in Ordnung. Ohne Voranmeldung wird es jedoch schwierig eine Nächtigung zu finden, da die Similaunhütte überlaufen ist.

Bei guten Bedingungen hat diese Tour keine nennenswerten Schwierigkeiten. Am Grat kann es jedoch bei schlechten Wetterverhältnissen schnell schwierig werden.

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