Fotografie Bernd Haynold

Berge und Hochtouren

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Kirchbachspitze

Hochfeiler 3.510 m

05.09. - 06.09.2009 / höchster Berg der Zillertaler Alpen

Kartenausschnitt - geographische Lage: 46° 58′ 22″ N, 11° 43′ 34″ O

Kurzbeschreibung 2 Tagestour / Normaltour über Südwestgrat

Bei trockenem Wetter und Aufteilung auf 2 Tage leicht und problemlos. 2 Tage sind für die ca. 1800 m Höhendifferenz sinnvoll, bedeuten sie doch den Höhenunterschied fast zu teilen. Am zweiten Tag nur ca. 800 Hm im Aufstieg und den kompletten Abstieg ins Tal. Der Weg vom Tal bis zur Hütte viel länger, wie am zweiten Tag. Die Hochfeilerhütte gut in Schuss, die Zimmer und die Betten sauber, das Essen schmeckt und Abends ein Treffpunkt für viele Bergfreunde. Der Weg Nr. 1 zur Hütte gut ausgeprägt. Stellenweise leicht steil, aber immer wieder längere gerade Wegstrecken. Ab Hütte zuerst ein leichter, gut gesicherter Klettersteig. Danach bist fast zum Gipfel – bis auf eine Stelle - leicht ansteigend. Der Gipfelgrat bei trockenem Zustand zwar steil, aber gut zu gehen. Die Aussicht vom höchsten Gipfel in der gesamten Gegend fantastisch. Ringsherum Gletscher und Steilhänge. Fernsicht bei klarem Wetter.

Bergwertung Höhenmeter 1800 Hm Ausgangspunkt Hüttenwertung
Kondition normal (1000 Hm bis Hütte) Pfitschertal / Südtirol 1.710 m

Hochfeilerhütte 2.710 m

Schwierigkeit leicht

Gehzeit Hütte 3-3,5 h Auffahrtsstrasse zum Pfitscherjoch -

Zimmer und Betten gut

Wege/ Anlagen gut

Gehzeit gesamt 5,5-6 h beim Parkplatz an der 2.oder 3.Kehre der Militärstraße. Essen gut - Personal freundlich

Ausführliche Beschreibung dieser Tour

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Am 05.09.2009 ging es endlich los. Die diesjährige Tourenwoche begann. Über München, Garmisch bis zum Startort Pfitschertal. Wie immer nachts um ca. 2:00 Uhr gestartet, ohne Schlaf zu ersten Tour. Am Zielort noch kurz verfahren und dann endlich, den richtigen Abzweig gefunden auf einer ausgefahrenen Waldstrasse bis zum Parkplatz. Aufgrund der vorgerückten Tagesstunde gegen 11:00 Uhr war der kleine Parkplatz belegt, also mussten wir wenige Meter weiter die Waldstrasse noch oben fahren und parkten schließlich in einer Kurve. Wir hatten als heutiges Tagesziel die Hochfeilerhütte anvisiert, also lagen etwa 1.000 Hm vor uns.

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Trotz der Uhrzeit war es noch frisch. Wir merkten die Auswirkungen der letzten Woche vorherrschenden Kaltfront und hofften für unsere Woche auf gutes Wetter. Wir stiegen aus dem Fahrzeug aus und begannen uns für die Tour umzuziehen. Schnell noch etwas getrunken, eine Kleinigkeit gegessen um endlich in Bewegung zu kommen. Es war frisch. Die ersten Meter einlaufen. Dann auf gutem Pfad von der Straße ab, hinein in den Wald. 3 Std. 10 min laut Wegweiser bis zur Hochfeilerhütte . Den Weg Nr. 1 folgend über einen Bach dann leicht aber stets ansteigend - links Bäume, rechts eine Wiese - den Steg empor. Das Wetter versprach eine schöne Tourenwoche, auch wenn es immer noch sehr kühl war. Der Pfad führte uns später über Steinplatten, diese noch feucht vom Niederschlag, recht schnell aus dem dunklen Wald hinaus, auf einen typischen Lehmpfad.

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Gesäumt von großen Büschen, stiegen wir immer höher bis zur Baumgrenze. Im Rücken einen imposanten Berg der oben noch von einer Schneehaube gesäumt war. Schließlich traten wir aus den Büschen, dort begegneten wir auf  unseren Weg über Wiesen einige Bergziegen, die sich von uns auf Ihrem Weg nicht stören ließen. Also um diese herum laufen. Weiter ging es wechselnd auf Lehm- bzw. Steinpfad vorbei an mehreren kleinen Wasserfällen die linker Hand den Weg säumten. Rechter Hand war es nahe am Weg mitunter steil abfallend. Der Weg wurde trockener und ein kalter Wind begleitete uns ständig. Trotz der Anstrengung und dem damit verbundenen Schwitzen. war es nur in der Fleecejacke angenehm.

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Der Weg führte uns in einer Kurve an einer etwas ausgesetzten, aber seilgesicherten Stelle schließlich in einen Gras bewachsenen Hang. Diese Sicherung ist wirklich nur für ängstliche, den der Weg ist hier ausreichend breit, war in gutem Zustand und trocken. Das er an einer Seite steil abfällt, ist bei solchen Touren fast normal. Schwindelfrei kommt jeder gut durch diese Stelle.

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Der Weg führte dann weiter in Serpentinen immer höher empor.

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Dann nach einer Kurve sahen wir ihn, den Hochfeiler. Ein Blick in die Karte bestätigte dieses. Schneebedeckt, mit einem steilem Gletscher auf der linken Seite.

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Wenig später sahen wir das erste Mal, noch ganz winzig die Hochfeilerhütte. Weit entfernt und noch etliche Höhenmeter über uns. Der Weg führte weiter bis zu einem kleineren Einschnitt im Berghang. Dadurch mussten wir ca. 100 Hm absteigen, einen kleinen Gletscherbach über eine Holzbrücke queren, um später über Serpentinen ziemlich steil wieder aufzusteigen.

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Am Wegweiser waren 30 min ausgewiesen. Wir haben dazu ein wenig länger gebraucht. Ohne Schlaf und mit wenig Bergkondition ist die erste Tour immer ziemlich anstrengend. Die Hütte stemmte sich gegen unser Näherkommen.

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Aber Meter für Meter kamen wir näher und konnten von dieser ein paar fantastische Fotos in atemberaubender Kulisse und strahlend blauen Himmel schießen. Schnell in die warme Hütte, die verschwitze Kleidung gegen trockene wechseln, das Zimmer inspizierend. 3 Doppelstockbetten für 6 Mann. Wir hatten schon schlechter in Hütten genächtigt. Die Hütte war sauber und gut in Schuss. In der Wirtschaft etwas Warmes essen und trinken. Da wir bis zum nächsten Tag reichlich Zeit hatten, legten wir uns bis zum Abend ein paar Stunden in unsere Betten. Stunden später, begaben wir uns in die Wirtschaft. Diese hatte sich sehr gut gefüllt und es gab kaum freie Plätze.

Für den morgigen Tag ahnten wir nichts gutes, außer vielen, vielen Bergfreunden in Richtung Gipfel. In unserem Zimmer hatten wir später 2 Österreicher und 2 weitere Deutsche, die früh beizeiten los wollten und noch größeres vorhatten. Die 2 Österreicher kamen früh jedoch nicht richtig in Fahrt, der eine war offensichtlich nicht topfit. Wir sollten beide später auch nicht mehr am Berg sehen.

2. Tag

Es dämmerte. Wir lagen seit langem im Halbschlaf und hofften das es bald losgehen würde. Endlich heraus aus den warmen Betten, rein in die kalten Zimmer, schnell mit kaltem Wasser waschen und dann in Richtung Wirtschaft. Kalte und karge Zimmer, die Waschräume nur mit kaltem Wasser zum Waschen und Zähneputzen sind die Hütten normal und bedürfen beim ersten Hüttenbesuch einer Gewöhnung. Die Einrichtung auf das nötigste reduziert. Aber danach weiß man, worauf man sich einlässt. Das Frühstück einfach. Gegen halb 9 waren wir zum Start bereit.

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Hinter der Hütte führte der Weg kurz den Hang hinauf. Dann begann ein kurzer Klettersteig. Mit guten Stufen und Seilen gesichert. Kurz und kein Problem.

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Nach der kleinen Kletterstelle ein Blick zurück zur Hütte

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Danach weiter auf ausgeprägtem Pfad die Bergflanke empor. Auf dem Zwischenplateau sahen wir viele senkrechte stehende Steinplatten. Dazwischen führte der Weg weiter in Richtung Gipfel. Weiter über eine steilere Wegstelle. Der Wind frischte auf und uns wurde merklich kälter.

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Schließlich sahen wir den Gipfelaufbau mit dem Gipfelgrat. Wir zogen uns warme Sachen an, da der Wind sehr stark und sehr kalt über den Grat blies. Die Finger eiskalt und kaum in der Lage eine Druckknopf oder Reisverschluss zu bedienen.

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Die letzten Höhenmeter über zum Teil schneebedeckte Schieferplatten, zum Teil senkrecht stehend zum Gipfelkreuz.

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Gipfelglück, eiskalt aber glücklich!

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Auf dem Gipfel zwar etliche Wolken, aber Sonnenschein und klare Luft. Wir hatten eine schöne Fernsicht.

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Nach einer halben Stunde Abstieg zur Hütte. (hier mit Abrisskante des Gletschers)

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1,5 Std. später genossen wir unser kleines und warmes Mittagessen auf der Veranda der Hütte. Immer noch kalter Wind.

Danach machten wir uns an das längere Wegstück zurück ins Tal. Der Weg wurde lang und zog sich stellenweise dahin. Endlich die Baumgrenze erreichend, noch eine kurze Pause und dann das letzte Wegstück den Lehm- und Steinpfad durch den Wald. Hier mussten wir uns aufgrund des Tauens der Schneereste noch vorsehen, um nicht auszurutschen, um in diese Pampe zu fallen. Endlich der Wegweiser vom Hinweg. Nur noch wenige Meter bis zum Auto.

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Der Rückweg am 2. Tag erschien uns ziemlich lang. Aber die Tour wirklich lohnenswert und der Gipfel bietet schöne Ausblicke in die Bergwelt ringsherum. Eine Tour zum Wiederholen. Einziger Wermutstropfen, diese Tour ist überlaufen.

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