Die Zufallspitze bei Sonnenaufgang

Berge und Hochtouren

English Hungary Spain Nederland French Italian

Startseite alle Berge Jahresarchiv Gebirgsregionen Hochtouren Klettersteige Wanderungen Berghütten Kontakt Gästebuch Impressum

zurück zur Hauptseite Zufallspitze

Startseite

Versuch Nr. 2

Zufallspitze 3.757 m

24.09. - 25.09.2012 / 2 Tagestour  - klassische Hochtour im Ortlergebirge

Kartenausschnitt - geographische Lage:  46° 26′ 53″ N, 10° 37′ 15″ O

Kurzbeschreibung Tagestour / 2Tagestour

Tag 1

Ab Parkplatz Nähe Enzianhütte auf  ca. 2.000m im hinteren Martell auf den Weg Nr. 151 Richtung Marteller Hütte. Der Weg schlängelt sich anfangs durch Lärchenwäldchen bis schnell die Baumgrenze erreicht ist. Nach ca. 20 Minuten erreicht man die Zufallhütte auf 2.264m. Weiter dem Weg folgend in einer S-Kurve aufwärts durch einen Hohlweg bis zur Schutzmauer am Plimabach. Auf dieser entlang bis der Weg Nr. 103 in Richtung Marteller Hütte nach links abbiegt und über den Plimabach führt. Weiter auf dem Weg in Richtung Talschluss und es geht  bald linker Hand über einer Schrofenhang steiler hinauf zur Marteller Hütte auf 2.610m.

Tag 2

Von der Marteller Hütte steigt man nach Süden zu den Konzenlacken ab und folgt dem markierten Weg Nr. 115 über Moränengelände zur Zunge des Fürkelferners. Über diesen zunächst flach am orthographisch rechten Rand (= links in Aufstiegsrichtung) zum gut erkennbaren Südostgrat, der von der Zufallspitze herabzieht. Über eine Steilstufe in das obere Gletscherbecken (nicht die verlockende Fürkelscharte ansteuern!). Nun wieder flacher am Ferner bis ca. 3200m. Dort kann man ohne Probleme auf den Blockgrat überwechseln. Kurz im groben Blockwerk auf die Grathöhe, die man bei 3250m erreicht. Nun immer am Südostgrat entlang, teilsweise kurz ausgesetzt, teils leichte Kletterei (max.I+) über Blöcke. Meist ist der Grat erstaunlich breit, dann schnürt er sich wieder zusammen. Kurz vor dem Finale quert man einen Gletschersattel und steigt dann steiler und ausgesetzter auf 3600m hinauf. Es folgt der schwierigste Teil des Grats. In leichter Kletterei (I+) bzw. teilweise auf schmälerer Firnschneide zum kurzen Felsaufbau. In leichter Kletterei (II) zum Gipfelkreuz.

 

Bergwertung Höhenmeter Ausgangspunkt Einkehrmöglichkeiten
Kondition: als 2Tagestour normal Länge bis Hütte: ca. 2Std

 ab Hütte bis Gipfel: ca. 4 Std.

Parkplatz Enzianhütte 2.065m Marteller Hütte 2.610m
Schwierigkeit: Gletscherausrüstung notwendig / leichte Gratkletterei Höhenmeter gesamt: ca. 1.800 Im hinteren Martelltal Zufallhütte 2.265m
Wege und Anlagen: gut, unterhalb markiert / bei Nebel Orientierungsprobleme auf dem Gletscher ab Hütte bis Gipfel: 1.149 Hm    

Ausführliche Beschreibung dieser Tour

Versuch Nr. 1

oder direkt weiter zur erfolgreichen Besteigung 2013

Tag 1

Wieder einmal sind wir in das schöne Martelltal gereist und hofften auf entsprechendes Wetter für einen Klassiker der Ortleralpen: die Zufallspitze! Doch wie so oft begleitet uns nicht die lachende Sonne sondern größtenteils eine Kaltfront. Wir wussten von den Wetterverhältnissen und nahmen für den Aufstieg zur Marteller Hütte dies in Kauf. In der Hoffnung, dass sich morgen wie angekündigt das Wetter bessert und wir den Gipfel erklimmen können. Ob das alles so klappt ist in den nächsten Stunden zu erleben.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Nach einer ewigen Warterei auf dem Parkplatz zwischen fiesen Regenschauern und kurzen Aufheiterungen haben wir das Wetterfenster genutzt und packten schnell unsere Ausrüstung ... auf zur Marteller Hütte. Im Hintergrund gut zu sehen, wie sich feuchtigkeitsgeschwängerte Nebelschwaden und tiefhängenden Wolken aufmachten sich ihren Inhalt zu entledigen.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Noch ist das Wetter in Ordnung ... Frank schaute aber schon sehr skeptisch. Er sollte Recht behalten...

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Immer wieder zog aus dem Tal Nachschub aus kondensierten Wolkenmassen auf, die nur darauf warteten uns zu empfangen.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

An der schönen Zufallhütte angekommen hatten wir schon eine erbärmliche Sicht und standen mitten in einer geschlossenen Wolkendecke.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Minuten später hat es geregnet was das Zeug hält - mittlerweile für uns nichts Neues beim Aufstieg zur Marteller Hütte. Mit einem Trick konnten wir wenigstens unsere Sachen vor der aufdringlichen Nässe schützen. Wir hatten unsere Wetterjacken um unsere Rucksäcke gelegt - Frank hier ganz geschickt mit der Methode einer erweiterten Halskrause aus Ärmeln :-))

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Völlig durchgeweicht erreichten wir knapp 2 Stunden später unser Tagesziel - die Marteller Hütte auf 2.610m.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Am Abend, als die Kaltfront durchzog konnten wir einen unglaublichen Blick Richtung Ötztaler Alpen erleben. Wie in Gold die Berggipfel, vom restlichen Sonnenlicht verzaubert.

Tag 2

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Nächster Morgen war es noch sehr kalt, um die Null Grad Celsius und die Berge ringsherum waren alle mit Neuschnee bedeckt. Der Blick zur Zufallspitze war skeptisch ... so viel Schnee hatten wir nicht erwartet. In der Hoffnung auf die Kraft der Sonne stiegen wir los.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Weg Nr. 115 war unser, gut markiert ab der Marteller Hütte. Der Blick zurück zeigt deutlich die schneebedeckten Gipfel. In der Höhe abschätzend war ab 3.000m Höhe mit Schnee zu planen.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Ein unglaublicher Blick hinauf zur Zufallspitze - Die Sonne geht auf und zeigt den Berg von seiner schönsten Seite!

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Die ersten Schneefahnen sind am Gipfel zu erkennen - ob das Wetter hält?

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Böse Überraschung an der Gletscherzunge - Blankeis überall !!! Alles komplett mit einer Eisschicht überzogen. An einen Einstieg im Fels war überhaupt nicht mehr zu denken.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Wir wichen auf den Gletscher aus und beschlossen uns zur Aufstiegsroute im Fels parallel zu bewegen.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Wir nahmen dann aber den direkten Weg über den Gletscher hinauf in Angriff. Die Sicht war gut, aber keinerlei Aufstiegspuren wo wir uns daran orientieren konnten ... alles verweht bzw. zugeschneit.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Die Sicht war toll - hier ein Blick hinüber rechts zur Butzenspitze, Madritschspitze und hinteren Schöntaufspitze.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Der Gletscher lies sich gut besteigen, eine steile Angelegenheit aber alles in allen in Ordnung. Doch immer wieder und mehr denn je zogen Wolken über den linken Aufstiegsgrat herüber. Das Wetter verschlechterte sich zusehends.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Minuten später nur konnten wir kaum noch etwas sehen - auch tiefe Gletscherspalten kreuzten nun unseren Weg.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Um nicht weiter den Gefahren der Null Sicht auf dem Gletscher ausgesetzt zu sein wollten wir nun in den Südostgrat einsteigen ... jedoch eine unmögliche Variante! Soviel Schnee und dazu eine Menge Blankeis im Felsen stoppte unsere Vorhaben nun Vollendens. Keine Sicht ... NULL! Starker Wind und fiese Kälte und keine Wetterbesserung in Sicht.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Minuten später das gleiche Bild - wir warteten vergebens auf einen Wolkendurchbruch der Sonne - keine Chance. Wir beschlossen das Vorhaben auf nur 3.154m Höhe abzubrechen und abzusteigen.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Der Rückweg wäre ohne unser Navigationsgerät eine unangenehme Angelegenheit geworden - wo waren die Spalten? Zum Glück hatten wir unsere Aufstiegspur dokumentiert und wir konnten uns daran gut orientieren.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Frank war mal wieder zu sehen - ansonsten hatten wir nur Rufkontakt.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Weiter unten riss ab und zu einmal die Wolkendecke auf und zeigte das eigentlich wunderschöne Wetter. War für ein Pech...

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Tiefhängende Wolken begleiteten uns auf dem Rückweg zur Marteller Hütte.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Es ist verrückt, nur "unser" Berg blieb Wolkenverhangen.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Etwas enttäuscht rückten wir dann auch aus der schönen Marteller Hütte ab und machten uns auf dem Weg hinunter ins Tal.

Zufallspitze - Berge-Hochtouren.de

Was für ein Bild - wie zum Hohn hatten wir hier einen der schönsten Panoramablicke - Das Martelltal hat eben seine eigene Wetterküche. Wie so oft schon von uns erlebt.

Wir kommen wieder !!!

Weiter zur Seite mit erfolgreicher Besteigung 2013

oder

Outdoor und Klettern mit Bergfreunde.de

Zurück zum Anfang

   

Copyright © 2010 - 2013 www.berge-hochtouren.de. Alle Rechte vorbehalten.