Die Zufallspitze beim Aufstieg zu Marteller Hütte gesehen

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Weißseespitze

Zufallspitze 3.757 m

11.08. - 12.08.2013 / 2 Tagestour  - klassische Hochtour im Ortlergebirge

Kartenausschnitt - geographische Lage:  46° 26′ 53″ N, 10° 37′ 15″ O

Kurzbeschreibung  2Tagestour

Tag 1

Ab Parkplatz Nähe Enzianhütte auf  ca. 2.000m im hinteren Martell auf den Weg Nr. 151 Richtung Marteller Hütte. Der Weg schlängelt sich anfangs durch Lärchenwäldchen bis schnell die Baumgrenze erreicht ist. Nach ca. 20 Minuten erreicht man die Zufallhütte auf 2.264m. Weiter dem Weg folgend in einer S-Kurve aufwärts durch einen Hohlweg bis zur Schutzmauer am Plimabach. Auf dieser entlang bis der Weg Nr. 103 in Richtung Marteller Hütte nach links abbiegt und über den Plimabach führt. Weiter auf dem Weg in Richtung Talschluss und es geht  bald linker Hand über einer Schrofenhang steiler hinauf zur Marteller Hütte auf 2.610m.

Tag 2

Von der Marteller Hütte steigt man nach Süden zu den Konzenlaken ab und folgt dem markierten Weg Nr. 115 über Moränengelände zur Zunge des Fürkelferners. Über diesen zunächst flach am orthographisch rechten Rand (= links in Aufstiegsrichtung) zum gut erkennbaren Südostgrat, der von der Zufallspitze herabzieht. Über eine Steilstufe in das obere Gletscherbecken (nicht die verlockende Fürkelscharte ansteuern!). Nun wieder flacher am Ferner bis ca. 3200m. Dort kann man ohne Probleme auf den Blockgrat überwechseln. Kurz im groben Blockwerk auf die Grathöhe, die man bei 3250m erreicht. Nun immer am Südostgrat entlang, teilsweise kurz ausgesetzt, teils leichte Kletterei (max.I+) über Blöcke. Meist ist der Grat erstaunlich breit, dann schnürt er sich wieder zusammen. Kurz vor dem Finale quert man einen Gletschersattel und steigt dann steiler und ausgesetzter auf 3600m hinauf. Es folgt der schwierigste Teil des Grats. In leichter Kletterei (I+) bzw. teilweise auf schmälerer Firnschneide zum kurzen Felsaufbau. In leichter Kletterei (II) zum Gipfelkreuz.

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Bergwertung Höhenmeter Ausgangspunkt Einkehrmöglichkeiten
Kondition: als 2Tagestour normal Länge bis Hütte: ca. 2Std

 ab Hütte bis Gipfel: ca. 4 Std.

Parkplatz Enzianhütte 2.065m Marteller Hütte 2.610m
Schwierigkeit: Gletscherausrüstung notwendig / leichte Gratkletterei Höhenmeter gesamt: ca. 1.800 Im hinteren Martelltal Zufallhütte 2.265m
Wege und Anlagen: gut, unterhalb markiert / bei Nebel Orientierungsprobleme auf dem Gletscher ab Hütte bis Gipfel: 1.149 Hm    

Ausführliche Beschreibung dieser Tour

Klick Versuch Nr. 1 2012 Abbruch Klick

 Versuch Nr. 2 - 2013 Erfolg

Tag 1

Heute ist es endlich wieder soweit - unsere langersehnte Bergwoche beginnt wieder und als Leckerli haben wir uns als Einsteigertour die Zufallspitze herausgesucht. Diese hatte uns letztes Jahr wetterbedingt noch einen Strich durch die Rechnung gemacht (siehe Versuch Nr.1 - 2012). Vorher jedoch wollten wir den  Murmele Klettersteig an der Zufallhütte meistern.

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Ausgangspunkt war wir immer im hinteren Marteller Talschluss der Parkplatz Nähe Enzianhütte. Jedoch dieses Jahr voll bis unter die Decke! Kaum ein Parkplatz zu finden, alle quetschten sich irgendwie in eine Lücke, Stoßstange an Stoßstange. Es ist Ferienzeit !!!

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Eine lange Fahrt aus Deutschland, die Nacht hindurch und nun endlich bei schönstem Wetter angekommen. Die Freude war ungetrübt, trotz der aufwendigen Parkplatzsuche. Ob das Wetter dieser Jahr hält? Wir hoffen es inständig, da gerade hier, im Martelltal konnten wir uns immer eine Dusche während des Auf. - und Abstieges einholen!

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Schnell ging es hinauf zur Zufallhütte, wo wir am Murmele Klettersteig unsere müden Knochen auflockern durften.

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Später ging es weiter in Richtung Marteller Hütte, wo wir unsere Nacht verbringen wollten (wichtig ist eine rechtzeitige Reservierung beim freundlichen Hüttenwart Peter Wachter). Auf dem Weg dahin begrüßte uns unser Objekt der Begierde - die Zufallspitze mit seinem gewaltigen Bergmassiv.

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Gute 600 Hm vom Parkplatz entfernt erreichten wir die Hütte und freuten uns auf unser altes Quartier. Die Vorfreude auf Morgen konnten wir uns mit einem ausgezeichneten Abendessen, einigen Radlern nebst a´ Schnaps´l versüßen.

Tag 2

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04:45 war die Nacht für uns zu Ende. Gutes Frühstück und dann ging es bei frischen Temperaturen um 05:30 los. Die Dämmerung setzte gerade ein und tauchte die Hütte in ein dekoratives Farbspektakel.

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Die ersten Tageslichter erreichten auch den Gipfel der Zufallspitze. Uns war klar: Da wartet noch ein langer Weg auf uns!

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Eine dreiviertel Stunde später erreichten wir die auslaufende Gletscherzunge und gleichzeitig unseren Anseilpunkt. Voraus drei Bergfreunde, die später aber eine Überschreitung hinüber zum Monte Cevedale durchführten. Auf diesem Gipfel durften wir schon 2008 stehen.

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Bevor es auf den Gletscher ging wurde noch ein schönes Foto geschossen ...

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... das Resultat davon !!! Die ersten Sonnenstrahlen erreichten den Gipfel und der Himmel war wolkenlos! Die Aussicht auf Erfolg war groß.

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Ein fast bizarrer Anblick beim Aufstieg im Gletscher zur Fürkelscharte. Immer wieder sausen kleine Nebelschwaden über den Kamm, jedoch nichts was uns Sorgen bereiten müsste.

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Im oberen Bereich konnten wir uns gut an die Aufstiegsspur orientieren. Der Schnee war noch akzeptabel und die Spalten waren gut zu sehen.

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Jedoch nahm nun die Steilheit des Anstieges zu und zwangen uns zu kleinen Verschnaufpausen. Auch geschuldet unserer erst gestrigen Ankunft aus Deutschland und dann gleich die hohe Zufallspitze. Später merkten wir sehr deutlich unser Defizit in punkto "Fit wie ein Turnschuh"!

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Die Aussicht zurück in das Martelltal war unglaublich. Am rechten Bildrand ist die Zufrittspitze 3.438m gut zu erkennen. Diesen Burschen haben wir auch schon seit längerem auf unserer Liste. Jedoch sind die zu bewältigenden knapp 1.600 Höhenmeter ab dem Parkplatz Gasthof zum See auf 1.864m (Tagestour) nicht ganz ohne und fordern stramme Waden!

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Das Ende des Gletscheranstieges naht und ...

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... wir steigen in den Grat ein. Dieser ist am Anfang problemlos breit und gleicht einer gemütlichen Wanderung

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Frank voraus in einer Steinwüste, Richtung eines immer schmaleren Gratweges.

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Der Blick hinauf zur linken Gratseite ...

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... und zur rechten Gratspur hinauf zum Gipfel. Der ist aber noch verdammt weit, die Spitze ist kaum zu sehen.

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Das Wetter hält und der Blick hinüber zur Vertainspitze, hintere Schöntaufspitze und anderen Dreitausendern ist grandios.

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Der Aufstieg wird nun zunehmend anspruchsvoller, jedoch halten sich die Schwierigkeiten zurück.

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Immer wieder hüllen uns Nebelfetzen ein und versperren uns die Sicht. Der Weg wird steiler und die Tritte sollten entsprechend sorgfältiger gesetzt werden.

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Eine der steileren Passagen hinauf zum oberen Gipfelgrat.

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Immer wieder reißt die Wolkendecke auf und gibt einen kurzen Moment der fantastischen Sicht frei. Wir hoffen, dass wir am Gipfelkreuz ungetrübten Augenschmaus erleben dürfen.

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Doch danach sieht es wohl nicht aus ... die letzten Meter in Block. -und Gratkletterei in einer dicken Nebelsuppe.

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Endlich erreichten wir 11:15 Uhr den Gipfel - für uns heute eine anstrengende Tour. Wir waren ziemlich fertig auf den Knochen und müde. Auch wenn wir zuvor auf der Marteller Hütte genächtigt hatten und somit schon eine erholsame Nacht verbuchen konnten ... vorher einen niedrigeren Dreitausender hätte es schon sein sollen für ungetrübten Aufstiegsspaß und nicht gleich den Hohen zuerst.

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Dementsprechend auch das "anstrengende" Gipfelfoto ... aber die Freude war gross über den Erfolg. Im zweiten Anlauf gemeistert, jedoch die Sicht war eher zum davonlaufen ... :-)

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Der Blick hinüber zum Gipfel des Monte Cevedale ... der Grat mit seiner Spur ist gerade so zu erkennen.

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Doch nun immer öfters lichtete sich die Wolkendecke und die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen. Der Blick schweift weit in das Tal hinein, gut zu sehen der Zufrittsee.

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Gut gestärkt und neu verpackt ging es nun an den Abstieg hinunter zur Marteller Hütte und dann später weiter zum Parkplatz. Das sind noch gute 1.700 Hm zu bewältigen.

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Natürlich nutzten wir jede Gelegenheit für ein schönes Foto - Der Blick ins Tal und rechts zu den Veneziaspitzen.

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.... jede Gelegenheit :-) Hier der Blick zur anderen Talseite mit Butzenspitze, Madritschspitze, Plattenspitze und vielen weitern schönen Dreitausendern.

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Aber der Weg hinunter ist noch weit!

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Die wenigen Steilstücke mussten wie im Aufstieg konzentriert gemeistert werden. Auch wenn wir lieber schon bei einer warmen Speckknödelsuppe und einem frischem Radler sitzen würden ...

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... die Hütte ist noch verdammt weit!!! Richtig WEIT!

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Doch jeder Schritt bringt einen vorwärts und irgendwann erreichten wir die Hütte. Immer wieder ärgerlich ist der letzte Gegenanstieg hinauf zum Eingang!

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Kurz vor 16 Uhr trudelten wir ein und versorgten uns mit vorher ausgemalten Speisen und Getränken. Wir haben eine Ewigkeit heute gebraucht, konnten es selbst kaum fassen über unsere "Bedächtigkeit" :-) Doch weitere 600 Hm warteten auf uns :-(((

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Mittlerweile an Gletscherlehrfahrt angekommen sah man einen die Strapazen an ...

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DDer letzte Blick hinüber zu unserem Berg - erst jetzt erkennt man bewusst die riesige Entfernung hinauf zum Gipfel.

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Die letzten Meter hinunter zur Zufallhütte und dann war es nicht mehr weit zum Parkplatz. /font>

Jedoch wartete dort eine böse Überraschung auf mich. Ich hatte mir die schweren Bergstiefel wohl zu locker beim Abstieg geschnürt und das Ergebnis war eine blutig aufgerissene kleine Zehe. Das ist normalerweise das Ende für die Touren in den nächsten Tagen. Den für nun endlich dieses Jahr anvisierten Ortler konnten wir wohl schon wieder vergessen. Man, was für ein Ärgernis!!!

Ich hatte aber gute Blasenpflaster und ein Sportlertape bei der Hand und hoffte auf mildernde Umstände. Zum Glück hatten meine normalen Wanderstiefel genügend Zehenfreiheit und ich konnte die nächsten Tage Schmerzfrei gehen. Diese waren jedoch nur bedingt Steigeisenfest und damit wollte ich keinen Ortler besteigen. Wir mussten umplanen und vertrösteten uns mit mindestens ebenbürtigen schönen und ansprechenden Bergtouren. Der nächste Kandidat war nun die Weißseespitze.

 

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