Der Gipfel der Zufrittspitze - gesehen von  Gletscherfeld vor der Gipfelpyramide

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Bildstöckljoch

Zufrittspitze 3.439 m

17.08. - 18.08.2016 / Ein Klassiker in den Ortleralpen - über die Höchster Hütte

Kartenausschnitt - geographische Lage:  46° 30′ 7″ N, 10° 46′ 56″ O

 

Anfahrt

Die Zufrittspitze hatten wir auch bedingt durch unsere Touren in die Bergwelt rund um das Tal Martell, bereits sehr lange auf unserer Tourenliste. Mit der Route über die Höchster Hütte lässt sich dieser Kanten bequem auf  2 Tourentage aufteilen. Die Anfahrt durch das Ultental ist dafür länger und führt ab St. Gertraud über schmale Strassen, die bei Gegenverkehr recht spannend werden. Teilweise ist die Strasse für 2 PKW im Gegenverkehr zu schmal. Falls die Ampel ausfällt, hat man im Gegenverkehr vom See mit dem Bus ein kleines Problem. Dafür liegt der der Weißbrunnsee auf 1.872 m mit seinem klaren Wasser bereits sehr schön in die umgebende Bergwelt eingebettet und lädt zum Verweilen ein. Hier stehen auf mehreren Parkplätzen ausreichend kostenfreie Stellplätze zur Verfügung.

1. Tag Aufstieg zur Höchster Hütte

Wir parkten direkt neben dem Hochspannungsmast  auf einer kleinen Anhöhe (links der Strasse) und liefen am Lawinenstollen vorbei, auf dem Asphalt die wenigen Meter bis zum 1. Wegweiser ( Nr. 140 zur Höchster Hütte). In 1 ½ Std ist die Höchster Hütte auf guten Pfad auf dem Weg 140 zu erreichen. Die erste Stunde im Aufstieg führt zunächst durch den Wald mit wenig Höhengewinn gemächlich nach oben. Die letzten 30 - 40 min werden schweißtreibender und führen in Serpentinen bergauf, die sich zumindest am Anfang immer mehr strecken. Die ganze Zeit „versteckt“ sich die Hütte, die erst nach der letzten Kurve auf dem letzten flachen Wegstück sichtbar wird.

suedtirol.com

2. Tag Aufstieg zur Zufrittspitze

Am 2. Tag ist die Zufrittspitze in 3 Std ab Hütte gut zu erreichen. Start zunächst als gemütliche Wanderung auf großen Felsplatten bis zur Wegkreuzung zur hinteren Eggenspitze.  Bis zum Talschluss fast eben und dann längere Zeit über  Blockwerk bis zu einem großen Felsbrocken mit Markierung. Ab hier dann steiler werdend bis zum Ausläufer der Gletscherzunge. Von hier entweder über die Felsen (wie wir) oder auf dem Firn steil aufwärts rechts herum bis zum Zufrittferner.

Der auf der ganzen Tour sichtbarer Ferner ist vor Ort schon mächtig,  aber links sehr leicht aufsteigbar  und kann in wenigen Minuten auf gut sichtbarer Spur überschritten werden.  Auf Gletscherausrüstung kann mit einige Vorsicht verzichtet werden. Jedoch ist auch eine lange meist gut mit Schnee verdeckte Gletscherspalte vorhanden, so dass die vorhandene Spur genutzt werden sollte. Nach dem Ferner geht es in den eigentlichen Gipfelaufbau hinein. Meist steil in Rinnen empor, nötigen die lockeren Felsen Respekt ab und mahnen zur Vorsicht vor Steinschlag. Die letzten Meter in der Rinne sind mit guten  Ketten versichert, die vor allem im Abstieg hilfreich sind.  Bei Gegenverkehr anderer Bergfreunde im Abstieg  an dieser Stelle muss man kurz warten, da diese Stelle nicht umgangen werden kann.

 

Bergwertung Höhenmeter Ausgangspunkt Einkehrmöglichkeiten
Kondition: 2 Tagestour - normal Gesamt ca. 1.567 Hm Ultental über St. Gertraud Höchster Hütte 2.560m
Schwierigkeit: Gipfelpyramide teilweise gesichert - schwierig bei Eis und Schnee im Gipfelbereich Gehzeiten ab Weißbrunnensee zur Höchster Hütte -  ca. 1,5 Std. / ca. 688 Hm Parkplatz Weißbrunnesee 1.872m Urige Hütte, freundliches Personal, gute Übernachtungsmöglichkeit
Wege - Anlage: bis zum Ferner gut, bei Schneefelder auf Trittsicherheit achten, Geröllrinne  - auf Steinschlag achten Gehzeiten ab Höchster Hütte ca. 3 Stunden / ca. 880 Hm    

Ausführliche Beschreibung dieser Tour

1. TAG

Nach langer Fahrt durch das Ultental sind wir im Talschluss auf dem Parkplatz Weissbrunnensee auf 1.872m angekommen und nahmen unsere gepackten Rucksäcke für eine zweitätige Tour über die Schultern. Wir parkten etwas vor den letzten Parkplätzen am Ende der Straßen auf einem offenen Betriebsplatzes.

 

Die Bedingungen waren Klasse, Sonnenschein und angenehme Temperaturen und die Umgebung mit dem Weissbrunnensee luden zahlreiche Bergwanderer ein. Wir liefen ein Stück der Strasse entlang mit dem Ziel der Hauptparkplatzes und den Einkehrmöglichkeiten am See.

 

Kurz darauf der erste Hinweis unseres Tageszieles: die Höchster Hütte mit dem Weg 140, 2,5 Stunden werden angekündigt.

 

Schnell haben wir die üblichen Touristen hinter uns gelassen und setzten unsere Tour fort. Es geht zwar eine Bergbahn hinauf zur Höchster Hütte aber die ist nur dem Betreiber der Hütte und für Arbeiter am Staudamm vorbehalten. Also ging es weiter zu Fuss :-)

 

Der Weg war nicht zu verfehlen, recht gemütlich ging es langsam aufwärts. Mittlerweile zog sich aber langsam in Richtung der Gipfel das Wetter zu und die Wolken verdichteten sich. Ob es wohl bis zur Hütte hält?

 

Hier ein Blick auf zurück zum Weissbrunnensee.

 

Die Luft war geschwängert von feuchter Luft von den Regenschauern der letzten Tage. Dementsprechend war es wie in einer Sauna, da kaum ein Lüftchen wehte.

 

Nicht nach 2,5 sondern nach 1,5 Stunden ab dem ersten Wegweiser sind wir angekommen. Wunderschön gelegen am Grünsee, umgeben von den erreichbaren Berggipfeln haben wir unser Tagesziel auf 2.560m erreicht.

 

Nach einem kurzen Regenschauer schaute die Sonne wieder heraus und verzauberte die Landschaft in ein Postkartenmotiv. Die Aussicht aus unserem Zimmer war schon atemberaubend!

 

Guckguck :-)

 

Für den nächsten Tag haben wir unsere Zufrittspitze gefunden. Hinter der Hütte geht der Weg los.

 

Hier die Zufrittspitze mit ordentlich Zoom herangeholt. Gut ist der vergletscherte Überläufer zu erkennen auf dem Weg zum Gipfel. Mit viel Auge kann man das Kreuz auf dem linken Gipfel erkennen.

 

Doch bis dahin verbrachten wir einen genussvollen und gemütlichen Abend in der schönen Höchster Hütte. Das Essen uns das Personal war Klasse, die Unterkunft (Zimmer) für die Nacht hatten wir rechtzeitig reserviert und wir wurden nicht enttäuscht, alles zu unsere besten Zufriedenheit.

 

2. TAG

 

Nach dem Frühstück ging es bei Sonnenschein los, jedoch der Blick in Richtung Zufrittspitze lies uns überlegen was sich wohl am Gipfel zusammenbraut? Wir warteten nochmals 10-15 Minuten und beobachten die Wolkenformationen und entschieden uns zum Aufstieg. Nach dem Wetterbericht sollte die Gefahr für Gewitter und Schauer eher gering sein und wenn, dann eher am Nachmittag.

 

Der Weg führt am schönen Grünsee vorbei und rückblickend auf die Höchster Hütte mit der großen Staumauer.

 

Der Weg brachte kaum Höhengewinn und endete bald im Geröll- und Schuttthang.

 

Ab hier musste man die Wegmarkierung im Auge behalten ... schnell gingen sie unter und die ständige Suche nach dem Wegverlauf war zeitraubend.

 

Zahlreiche Felsblöcke und Schuttberge mussten umgangen werden und mühsam ging es vorwärts.

 

Doch irgendwann waren wir aus der Steinwüste heraus und ein Weg war wieder gut zu erkennen. Ein kurze Rast mit T-Shirt Tausch war angesagt....ich war völlig durchgeschwitzt und man kann gut die Umrisse des Rucksackes erkennen.

 

Der Blick zurück in Richtung Höchster Hütte mit dem Grünsee.

 

Das Wetter hielt und wir erreichten den Gletscherübergang zum Gipfelanstieg. Nach kurzer Begutachtung des Schneefeldes rechts hinauf ....

... entschieden wir uns aber für den kleinen Kletterweg links vorbei über die Steilstufe.

 

Hier oben pfiff es und wir zogen uns wärmere Sachen an. Danach musste wir noch ein Stück entgegengesetzt zum Gipfel auf den Gletscherübergang zugehen.

 

Obwohl aus beschaulich aussah sollte man unbedingt die Augen offen halten nach Spalten und den Trittspuren folgen.

 

Nun ging es steil aufwärts, teilweise über loses Gestein und rutschigen Fels. Bei Schnee und Eis wäre das nicht ungefährlich.

 

Die Weg spitzte sich zu und nun ging teilweise nur noch in leichter Kletterei vorwärts.

 

Hmm, wo geht es nun lang? :-)

 

Danach erreichten wir einen Standplatz für den Einstieg in den letzten Abschnitt hinauf zum Gipfel. Doch bevor es losging schweifte der Blick hinunter zum Grünsee und kaum noch zu erkennen die Höchster Hütte.

 

Wir mussten warten, da ein Vater mit seinem Sohnemann den mit Ketten gesichertem Weg herunter kam. Dies ist zwar kein Klettersteig aber vorbildlich hatte sich der Junge mit seinem Klettersteigset gesichert. Für Anfänger und Ungeübte eine gute Entscheidung.

 

Es sieht zwar unspektakulär aus aber die Steilheit war nicht unerheblich. Die Sicherheit der Ketten sollte sich aber eher für den Rückweg auszahlen.

 

Besonders nützlich waren sie bei Felsplatten ...

 

Doch nun trennten uns nur noch wenige Meter zum Gipfelkreuz.

 

Ein riesiges Kreuz - kein Wunder das man es Kilometerweit sehen konnte.

 

Etwas mehr als 3 Stunden nach Start standen wir glücklich und zufrieden auf dem Gipfel der Zufrittspitze 3.439m.

 

Die Sicht in alle Richtungen waren atemberaubend .... hier mit starken Zoom hinunter zur Höchster Hütte.

 

Der gleiche Blick mit normalem Guck :-)

 

Weit der Ausblick zurück in das Ultental.

 

Die andere Seite ... hinein schweift der Blick in das Martelltal mit seinem Zufrittsee.

 

Man, was für eine Sicht, wir konnten nicht genug davon bekommen. Die Aufstiegsmühen hatten sich wirklich gelohnt!!!

 

So viele schöne Motive .... wir hatten lang nicht mehr so viel zu sehen gehabt.

 

Der Blick hinüber zur Hinteren Eggenspitze mit seinen 3.443m

 

Ab der Hütte ist der Weg angezeigt - das überlegen wir uns für zukünftige Touren!

 

Zum Greifen nahe ...

 

Am Ende des Martelltales mit Blick auf die Zufallspitze 3.757m

Doch nun hieß es Abschied nehmen und wir mussten nun wieder über die Steilstücke hinunter nur Hütte.

 

Jetzt ergaben die Ketten Sinn .... eine gute Abstiegshilfe!

 

Ein kräftiger Griff in die Ketten und im Rückwärtsgang hinunter.

 

Frank ging vor und bald waren die heiklen Stellen überwunden.

 

Noch die nervige Schuttrinne mit seinen Steilstufen bewältigen ...

 

... und dann hatten wir "Gröbste" hinter uns.

 

Auf dem vergletschertem Übergang (die Höhe ist hier gut zu sehen - ca. 20m - 25m Gletscherwand) hatten wir noch einen Wanderer getroffen ... wir waren schon spät aber er ging noch nach oben? Er war aber sicherlich noch unerfahren da er wie deppert vom Weg abwich und prompt in eine Spalte / Schneewächte hineinrutschte. Durch zurufen hatten wir ihm aber dann den Weg erklären können.....

 

Kurz nach 14:00 Uhr erreichten wir glücklich, wohlbehalten und zufrieden die Höchster Hütte.

 

Frank tat seinen Füßen was gutes ... :-))))

 

... während die Kamera noch einmal den gewaltigen Gipfel ins Visier nahm.

 

Im schnellen Schritt stiegen wir weiter ab und erreichten gegen 15:30 unseren Ausgangspunkt. Eine wunderschöne Bergtour ging zu Ende und im Kopf planten wir schon die nächste Tourmöglichkeit in dieser schönen Umgebung durch.

 

 

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